Zwei Monate Thailand

Wir blicken zurück auf 60 Tage im wunderschönen Thailand mit unzähligen Eindrücken und Erlebnissen. Es ist nun an der Zeit, weiterzureisen. Wir verlassen Thailand zum einen mit einem weinenden Auge – da wir uns hier sehr wohlfühlen und wir das Land und die Thais wirklich kennen und lieben gelernt haben. Aber zum anderen wir gehen auch mit einem lachenden Auge – voller Vorfreude auf ein neues Land mit neuen Abenteuern.

Unser Plan war es, keinen Plan zu haben. Irgendwann entwickelt sich während der Reise dann aber doch eine grobe Route mit tollen Orten, die wir erkunden wollen. Nach den drei Inseln im Osten ein kleiner Zwischenstopp im Nationalpark Khao Sok, über den Süden Thailands nach Bangkok, dann weiter in die Berge im Norden, um von dort aus über die Grenze nach Laos zu gehen. So der grobe Plan. Aber wie es so ist mit Plänen auf Reisen, können diese sich von heute auf morgen ganz schnell ändern. Manchmal entdeckt man tolle Orte, an denen man länger bleiben oder zu denen man zurückkehren möchte. Hin und wieder bekommt man wertvolle Tipps von den Einheimischen oder von anderen Reisenden oder man muss auch mal auf äußere Einflüsse reagieren – wie es bei uns hier der Fall war.

Gerade als wir unsere Route von Bangkok in den Norden Thailands geplant und zum Teil gebucht hatten (zuerst in den Nationalpark Doi Inthanon, Chiang Mai und Pai), erreichen uns verstärkt Nachrichten über die akuten Probleme mit der Luftverschmutzung vor Ort. Ursache für den Smog sind eigentlich verbotenen Brandrodungen der Farmer, die zur Ende der Trockenzeit ihre Felder abbrennen, um diese von Unkraut zu befreien und die nächste Pflanz-Saison vorzubereiten. Zwischen Januar und März kommt es dort daher häufig zu hohen Feinstaubwerten, die stark gesundheitsschädigend sein können. Durch die extreme Trockenzeit ist es in diesem Jahr allerdings besonders schlimm.

Da es um unsere Gesundheit geht, entscheiden wir uns um. Auch wenn wir uns sehr auf den Norden mit seiner tollen Landschaft, den Bergen und Reisfeldern gefreut haben, haben wir direkt eine Alternative parat: An der kambodschanischen Grenze gibt es doch noch 3 tolle Inseln, von denen uns schon mehrfach vorgeschwärmt wurde. Wir entschieden uns für die beiden größeren davon, Ko Chang und Ko Kut. Und schon steht unser Plan B. Das Inselhopping geht weiter!

Rückblickend haben wir abgesehen von 2 kurzen Ausflügen aufs Festland nach Bangkok und in den Nationalpark Khao Sok fast die ganzen zwei Monate auf Inseln verbracht. Am meisten Spaß hat es uns bereitet, jede Insel mit ihrem individuellen Charakter und ihrer ganz besonderen Stimmung kennenzulernen und zu erkunden. Es ist unmöglich eine allgemeingültig Aussage darüber zu treffen, welche Insel die Beste ist. Die Eindrücke und Erlebnisse sind immer subjektiv. Meine liebe Freundin Thea hat es sehr passend formuliert: Bei der Auswahl der Inseln kommt es vor allem darauf an, dass man auf sein Gefühl hört, was man gerade erleben möchte. Will ich Ruhe und Erholung, Spaß und Party, Natur und Abenteuer, habe ich den Strand gerne für mich alleine oder treffe ich gerne Gleichgesinnte, die mich auf meiner Reise begleiten, möchte ich Kontakt zu den Einheimischen, mache ich Urlaub oder bin ich auf der Suche nach einem Ort, wo man auch mal länger bleiben möchte?! Am Ende hängt es immer davon ab, wie man sich selbst gerade fühlt, wem man begegnet, was man unternimmt, zu welcher Zeit man dort ist, wie das Wetter ist und so weiter…

Ko Phangan (7 Nächte, später nochmal 7 Nächte)

Auf Ko Phangan hat unsere Reise begonnen, allein deshalb wird die Insel für uns sicherlich immer ein ganz besonderer Ort bleiben. Die Insel ist aber auch nach allem, was wir bisher gesehen haben, immer noch unser absoluter Favorit. Auch wenn es Inseln mit schöneren Stränden gibt, hat Ko Phangan für uns alles, was wir zum Leben brauchen. Der Mix von Ruhe, Natur und einsamen Stränden bis hin zu Spaß, Action, unfassbar gutem Essen (von allen Inseln definitiv das Beste vegane und vegetarische Essen) und tollen Menschen. Ko Phangan ist ein Ort, wo viele Freigeister aufeinander treffen. An jeder Ecke findet man diverse Angebote, die der Seele gut tun: Yoga, Retreats, Spiritualität, Wellness, Sauna, Eisbaden und tolle Veranstaltungen. Ein Highlight sind auf jeden Fall die zahlreichen Viewpoint-Bars mit sehr entspanntem Ambiente, die überall auf der Insel zu finden sind – ein Ausblick schöner als der andere. Und wer dann mal noch Lust auf eine entspannte Party hat (fernab der Massentourismus-Partys wie Fullmoon Party & Co.), ist hier ebenfalls genau richtig. Ko Phangan ist für uns so besonders, dass wir nicht nur ein zweites Mal hierher zurückgekommen sind – hier könnten wir uns auch vorstellen nochmal hinzufliegen und für längere Zeit zu bleiben…

Ko Tao (5 Nächte)

Ko Tao, das Paradies für Taucher oder Schnorchel-Freunde wie uns. Wir hatten hier definitiv unser tollstes Schnorchelerlebnis überhaupt: 5 Spots voller verschiedenster bunter Fische in allen Größen, Korallen und weiteren Meeresbewohner. Das Highlight war definitiv die beiden Riesenschildkröten, die unter Wasser direkt unter uns miteinander spielten, dazu tolles Essen, nette Leute mit an Board und das alles für unschlagbare 15 EUR – was will man mehr. Ko Tao ist eine sehr kleine Insel, auf der es doch einiges zu entdecken gibt. Tolle Strände, einer der schönsten Aussichtspunkte mit Blick über beide Küsten-Seiten der Insel und einige coole Restaurants und Bars. Leider haben wir uns keinen Roller auf der Insel ausgeliehen, da wir einiges zu Fuß erreichen konnten und auch einfach mal ein paar Tage entspannen wollten. Daher haben wir sicherlich einige tolle Spots der Insel verpasst, die es noch zu entdecken gibt. Aufpassen muss man auch ein bisschen bei der Wahl der Unterkunft, wir waren extra nicht am Haupt-Strand mit vielen Bars und Partys, sondern direkt am Pier, wo auch die Schiffe anlegen – aber leider war es hier nachts auch sehr laut. Dazu kam die härteste Matratze (wenn man das überhaupt noch als Matratze bezeichnen darf) und ein Angriff einer ganzen Schar Sandflöhe, deren Stiche nachts so sehr juckten, dass wir allgemein in Ko Tao nicht besonders gut und viel geschlafen haben – was natürlich auf die Stimmung drückt. Schön war es trotzdem! Zudem haben wir einige Reisende getroffen, die absolute Ko Tao Fans sind.

Ko Samui (11 Nächte)

Ko Samui ist von allen Inseln, die wir in Thailand besucht haben, die größte. Das fällt uns direkt zu Beginn auf, als wir mit dem Roller zur ersten Unterkunft fahren und die Hauptstraße, die einmal um die Insel führt, plötzlich zweispurig wird. Nach den schlaglochreichen kleinen Dschungelstraßen Ko Phangans ein richtiger Kulturschock. Knifflig ist es, wenn man aus einer Seitengasse rechts auf die Hauptstraße abbiegen möchte – man muss entweder sehr mutig sein oder durchaus mal mehrere Minuten warten. Unsere beiden Unterkünfte haben wir zum Glück im ruhigen Norden und Westen ausgewählt, wo wir jeweils direkt am Strand wohnen. Um uns herum gibt es nicht viel, was aber nicht schlimm ist, da wir mit dem Roller mobil sind und wir es dafür angenehm ruhig haben. Unser Roller war zum Glück nagelneu, denn teilweise legt man hier verhältnismäßig lange Strecken zurück, um die Insel zu erkunden (einmal auf die andere Seite in Samui dauert immer zwischen 30 und 40 Minuten pro Strecke). Die Insel ist sicherlich eine der touristischsten Inseln Thailands. In Samui gibt es mehrere große Orte voller Trubel, vielen Touristen, Märkten, Rotlicht-Vierteln, Thai-Box-Arenas, Bars, Restaurants und allem, was ein Touri-Herz sonst noch begehrt – sogar ein Mc Donalds gibt es auf der Insel (für uns bei dem leckeren Thai Food absolut unvorstellbar). Vielen sind die gut besuchten Teile der Insel zu voll und zu anstrengend. Wir hatten zum Glück viel Zeit auf der Insel, sodass wir viele tolle Orte fernab des Massentourismus entdecken konnten. Unsere Highlights waren der Besuch in der Tierschutzorganisation Samui Elefant Sanctuary, der Bootstrip auf die benachbarte Insel Ko Mat Sum (Schweineinsel), der Nachtmarkt beim Fisherman‘s Village mit tollem Essen und Live-Musik und das Cruisen durch die Berge in der Inselmitte, wo wir hinter jeder Ecke eine tolle Aussicht, eine Sehenswürdigkeit oder einfach nur total schöne und ruhige Natur entdecken.

Khao Sok (3 Nächte)

Der Nationalpark Khao Sok hat uns landschaftlich wirklich den Atem geraubt. Wir können gut verstehen, dass so viele Touristen jeden Tag dort hin kommen. Es gibt vor dem Eingang in den Park den kleinen Ort Khao Sok, wo die meisten Touristen untergebracht werden, die in den Nationalpark wollen. Der Ort besteht eigentlich aus einer Straße, die in den Park mündet und in der auf beiden Seiten Unterkünfte und Restaurants aneinandergereiht sind. Außenrum direkt der Dschungel. Als wir dort in unserer Unterkunft ankommen, bekommen wir mit, wie sich ein anderer Gast an der Rezeption erkundigt, ob es hier giftige schwarze Schlagen gibt, denn er sei gerade von einer gebissen worden. Na das fängt ja gut an, dachten wir uns! Aber immerhin saß er am nächsten morgen noch lebendig beim Frühstück 🙂 Als uns dann beim Einchecken die nette Dame an der Rezeption noch eine Führung durch den Nationalpark bei Nacht schenkte, bei der man ganz viele „tolle“ Insekten, Reptilien und viele weitere Tiere sehen kann, konnten wir (ganz schwäbisch) natürlich nicht nein sagen. Wir wollten raus aus unserer Komfortzone… na dann los.

Freiwillig Riesen-Spinnen begutachten bei Nacht im tiefen Dschungel? So hatte ich mir unser Abenteuer aber eigentlich nicht vorgestellt. Da ich ein sehr mulmiges Gefühl habe, muss Marwin immer als Erstes schauen, was unser Guide alles im Dunkeln entdeckt. Ist es eine Spinne, mache ich einen großen Bogen darum (denn selbst die Männer sind teilweise entsetzt, wie groß, haarig und bunt die Spinnen sind!). Allgemein ist es wirklich erstaunlich, wie viele Schlangen, Skorpione, Frösche, Käfer, Echsen, Vögel und Affen der Guide immer wieder aufs Neue erspäht. Es ist auf jeden Fall ein Erlebnis.

Am nächsten Tag werden wir morgens abgeholt für die Tagestour zum Chiao-Lan-See, das Herzstück des Nationalparks. Der See ist nicht zu unrecht ein richtiger Touristen-Magnet, allerdings verteilt sich dort alles echt gut, sodass man es trotzdem in Ruhe genießen kann. Nachdem alle Touristen in Longtail-Boote verfrachtet wurden, geht’s los auf dem tiefblau schimmerndem Wasser entlang der riesigen Felswände. Man wird nicht müde, die malerische Kulisse vom Boot aus zu betrachten. Nach einem Stop in einer Tropfsteinhöhle mit Fledermäusen, halten wir schließlich bei einigen der berühmten schwimmenden Häusern auf dem See. Hier kann man übernachten oder wie wir einfach einen Stop für 2-3 Stunden einlegen. Dort wartet ein tolles Buffet mit einheimischer Leckereien auf uns. Anschließend haben wir genug Zeit, um schwimmen zu gehen und die Gegend mit dem Kayak auf eigene Faust zu erkunden. Auf dem späteren Rückweg im Longtail-Boot stoppen wir ein letztes Mal, um einen Wasserfall zu erklimmen und sich mit Lianen durch den Dschungel zu schwingen. Schließlich geht es dann für uns völlig geplättet von den vielen Eindrücken nach Hause.

Ko Lanta (3 Nächte)

Ko Lanta hat unserer Meinung nach die perfekte Größe – nicht zu groß und nicht zu klein. Die vielen unterschiedlichsten Sehenswürdigkeiten, wunderschöne Strände, vielfältige Natur und tolle Sonnenuntergänge machen die Insel wirklich einzigartig. Ko Lanta ist mittlerweile kein Geheimtipp mehr und ziemlich beliebt, aber all zu viele Touristen sehen wir auf der Insel nicht. Wir haben eher das Gefühl unter Einheimischen zu sein. Es ist schön zu sehen, wie die Thais hier die Gäste in ihr Leben integrieren, ohne dass alles auf den Tourismus angepasst wird. Wir waren hier beispielsweise in ganz einfachen lokalen Restaurants, wo auch die Thais gegessen haben mit unschlagbar günstigen Preisen. Das Leben spielt sich hauptsächlich entlang der beiden Küstenstraßen auf dem südlichen Teil der Insel ab. An einem Tag fahren wir mir dem Roller auf den nördlichen Teil, der über eine große Brücke erreichbar ist, obwohl da laut Karte nicht viel ist. Belohnt werden wir mit toller Landschaft und kleinen einheimischen Dörfern, wo die Kinder auf den Straßen spielen und uns freudig zuwinken, als wir mit dem Roller vorbeifahren. Im südlichsten Teil der Insel befindet sich der Nationalpark Mu Ko Lanta, der sich perfekt für eine Wanderung durch den Dschungel eignet. Der Weg endet an einem tollen Strand, an dem wir uns nach der Wanderung abkühlen können. Dort gibt es auch einen Leuchtturm auf einem kleinen Berg mit wunderschöner 360 Grad Aussicht. Ein weiteres schönes Ausflugsziel sind die Mangroven im Osten der Insel, wo Kanu- und Bootsfahrten angeboten werden. Wir haben uns für die günstige Variante entschieden und durften für ein kleines Eintrittsgeld auf dem Holz-Steg zu Fuß durch den Mangrovenwald laufen.

Außerdem haben wir am Abend Glück, dass genau in der Zeit, in der wir auf Ko Lanta sind, das jährliche Laanta Lanta Festival in der schönen Altstadt stattfindet. Hier feiern die Einwohner Ko Lantas ihre kulturelle Vielfalt auf der Insel – ein Mix aus thailändischer, chinesischer, buddhistischer, muslimischer und westlicher Herkunft. Das Festival ist eine tolle Möglichkeit, Einblicke in die unterschiedlichen Kulturen der Insel zu bekommen. Es gibt zahlreiche Essens- und Getränkestände mit einheimischen Köstlichkeiten. Außerdem findet man weitere kulturelle Stände mit Kunst, Schmuck, Kleidung uvm. Jede ethische Gruppe präsentiert auf einer großen Bühne ihre traditionellen Gewändern und Tänze, welchen wir beeindruckt zusehen. Es herrscht ein ganz besonderes Ambiente in der bunt geschmückten und beleuchteten Altstadt mit ihren Pfahlbauten, kleinen Läden und Live-Musik an jeder Ecke.

Ko Jum (2 Nächte)

Ko Jum ist ein echter Geheimtipp und steht bei den wenigsten Reisenden auf der Liste. Sie ist von allen besuchten Inseln die kleinste und definitiv ruhigste Insel. Wer einfach mal entspannen möchte und die Strände am Liebsten für sich alleine hat, ist hier genau richtig. Die Menschen hier sind sehr herzlich und freuen sich über jeden, der ihre tolle Insel besucht. Auch hier erkunden wir alles mit dem Roller. Von Süden nach Norden sind es knapp 20 Minuten Fahrt. Wir schaffen es an einem Tag, die wichtigsten Spots abzuklappern. Wir hätten uns gerne mehr Zeit dabei gelassen, aber wir haben leider nur 2 Nächte auf Ko Jum, da wir sehr kurzfristig hier hergekommen sind und der nächste Stop schon gebucht ist. Bei der Fahrt über die Insel lohnt es sich, in jeden kleinen Weg einmal reinzufahren und sich überraschen zu lassen, was einen am Ende erwartet. Es gibt in so ziemlich jeder Ecke einen schönen, breiten und oft auch sehr langen Strand zu entdecken. Perfekt für einen Strandtag oder einen gemütlichen Strandspaziergang. Um die Mittagszeit bevorzugen wir es allerdings aufgrund der Temperaturen, uns im Schatten aufzuhalten und uns mit einem erfrischenden Getränk abzukühlen. Es gibt einige sehr entspannte und schöne Bars direkt am Strand, die hierfür der perfekte Ort sind. Wir genießen es außerdem sehr, den einen Tag einfach nur in unserer Unterkunft zu verbringen: direkt am Strand, mit eigenem Restaurant und tollem Essen. Beim Abendessen werden wir hier von dem besondersten Sonnenuntergang unserer Thailand-Reise überrascht. Ko Jum ist wirklich ein kleines Paradies.

Ko Phi Phi (4 Nächte)

Ko Phi Phi ist für uns eine Insel mit zwei extrem unterschiedlichen Gesichtern: auf der einen Seite atemberaubende Landschaft und auf der anderen Seite der Massentourismus. Als wir uns mit dem Schiff der Insel nähern sind wir schon völlig beeindruckt von den riesigen Felsen, die vor Ko Phi Phi aus dem Wasser ragen. Aber schon die Ankunft am Pier in einer riesigen Menschenmenge ist fast schon abschreckend. Das erste was man vom Schiff aus entdeckt ist ein Mc Donalds UND ein Burger King. Ko Phi Phi besteht zum Großteil aus unbewohnten Bergen und Dschungel, daher konzentriert sich das Leben hauptsächlich auf die Gegend beim Pier und den gegenüberliegenden Strand. In den Gassen mit gelb-roten Pflastersteinen ist sehr viel los, viele Läden, viele Restaurants und eine Bar nach der anderen. Das Nachtleben hier tönt die ganze Nacht bis in die Morgenstunden über die Insel. Leider hört man die Musik auch bis in unsere eigentlich eher abgelegene Unterkunft ziemlich laut. Da es auf Ko Phi Phi aufgrund des Geländes fast keine Straßen gibt, gibt es hier auch keine Roller zu mieten. Die Insel erkundet man am Besten mit dem Boot. Dazu gehört auf jeden Fall auch eine Tour mit dem Longtail-Boot oder dem Speedboat zu der unbewohnten Nachbarinsel Ko Phi Phi Leh. Die Insel ist vor allem bekannt für die Maya Bay, den Strand vom Film „The Beach“. Aber das ist kein Geheimnis und daher strömen täglich Scharen von Menschen dort hin, um ein Bild an dem berühmten Strand zu knipsen. Wir selbst mittendrin… 😀 Aber hätten wir gewusst, wie voll es dort ist, hätten wir uns die jeweils 400 Baht Eintritt lieber gespart. Mit den mehreren Hundert anderen Menschen konnte man die Schönheit des Strandes nicht wirklich genießen.

Wir haben zum Glück einige Teile Ko Phi Phis auch zu Fuß erkundet – teilweise haben wir wunderschöne kleine und ruhige Strände fernab der Menschenmassen entdeckt. Bei einem Tagestrip durch den Dschungel haben wir außerdem ein total süßes Örtchen auf der anderen Seite der Insel gefunden, wo man sehr lecker essen und einfach mal abschalten kann. Alles in allem ist Ko Phi Phi landschaftlich eine der schönsten Inseln Thailands, aber für unseren Geschmack sind dort viel zu viele Menschen und der Fokus liegt dort viel zu sehr auf Party.

Bangkok (3 Nächte)

Bei einer Thailand-Reise darf ein mehrtägiger Aufenthalt in der Hauptstadt Bangkok natürlich nicht fehlen. Für Marwin ist es das erste Mal in Bangkok, ich selbst war vor einigen Jahren schon mal da. Damals war es ein richtiger Kulturschock für mich: Aber da wir nun schon einige Wochen in Thailand unterwegs sind, freuen wir uns auf die Stadt mit all ihren Facetten. Die großen Tempel und den Königspalast lassen wir (dieses Mal) aus und konzentrieren uns auf die nicht so überfüllten Attraktionen in und rund um Bangkok. Ein Abend auf der Soi Rambuttri mit ihren einladenden Bars und Restaurants sowie anschließendem Besuch auf der Khao San Road darf in Bangkok nicht fehlen, um das Nachtleben dort einmal live mitzubekommen. Einen Tag lassen wir uns größtenteils zu Fuß durch die Gassen Bangkoks treiben. Dabei entdecken wir einen der typischen Blumenmärkte, Chinatown und einige der gut besuchten Märkte und Nachtmärkte der Stadt. Wir besichtigen noch den Golden Mount Tempel, von wo wir eine tolle Aussicht über Bangkok haben. Immer wieder steigen wir für längere Strecken in die unterschiedlichen Nahverkehrsmittel der Stadt. Bei den Expressbooten über den Chao Praya ist allein schon die Fahrt ein tolles Erlebnis, von wo man einige Sehenswürdigkeiten vom Fluss aus betrachten kann. Auch die Fahrt mit dem Skytrain mit Blick über Bangkok oder im Bus mit den Thais ist ein Erlebnis. Und dann lassen wir uns auch eine Fahrt mit dem Tuk Tuk natürlich nicht entgehen.

Der nächste Tag steht unter dem Motto: Bangkok und seine Märkte. Unser völlig durchgeknallter Guide Alex bringt uns zu Beginn etwa eine Stunde außerhalb der Hauptstadt zu Salzfeldern, welche wir kurz besichtigen können. Daneben befindet sich eine Bahn-Station, an der wir in den Zug steigen. Ziel: Train Market Srinagarindra. Die folgende Einfahrt mit dem Zug mitten durch den Fisch und Frisch-Waren-Markt ist ein absolutes Erlebnis. Da wo gerade noch Stände stehen, werden die Zelte alle eingeklappt, sodass der Zug gerade so durch passt. Angekommen in der Bahnhofshalle steigen wir aus und haben etwas Zeit, um uns auf dem Markt umzusehen. Der starke Geruch von Fisch steigt direkt in die Nase. Besonders spannend wird es dann wieder kurze Zeit später, wenn der Zug weiterfährt und den Markt erneut kreuzt. Nun sind wir diejenigen, die gespannt warten, bis der Zug kommt. Die Zelte wieder hochgeklappt, fährt uns der Zug wirklich unmittelbar vor der Nase vorbei – völlig verrückt. Kaum ist der Zug wieder weg, haben alle Stände schon wieder ihre Dächer aufgestellt.

Für uns geht weiter mit dem Minivan zum nächsten Markt: der schwimmende Markt Damnoen Saduak. Ältere Thai-Ladys, die auf dem Fluss vom Boot aus Obst, Gemüse, Fleisch und alles, was man sonst eben auf Märkten findet, verkaufen. Diese Bilder kennt man sonst nur aus dem Fernsehen. Es ist sehr beeindruckend das bunte treiben zu beobachten. Schließlich steigen wir selbst in ein Boot und werden mit dem Stocherkahn durch den Markt gefahren. Hier gönnen wir uns erstmal eine leckere Frische Ananas mit süß-Scharfem Dip. Am Ende des Tagesausflugs werden wir in der Stadt in der Gegend der riesigen Shopping Malls rausgelassen. Ein schneller Rundgang durch das MBK, Siam Discovery, Siam Center, Siam Paragon – von preiswerter Fake-Ware bis hin zu Luxus-Marken ist hier alles dabei. Danach brauchen wir erstmal eine Pause und machen einen Abstecher in den grünen, ruhigen Lumpini Park, wo wir den ein oder anderen Waran beim Sonnen oder Schwimmen beobachten. Zum Sonnenuntergang machen wir uns auf in eine der zahlreichen Skybars der Stadt, die Bar im Baiyoke Tower II. Bei einer grandiosen Aussicht und 2 leckeren Cocktails lassen wir den Tag hier oben über den Dächern der Stadt ausklingen.

Ko Kut (4 Nächte)

Ko Kut liegt im Südosten Thailands und ist die mittel-große Insel der Inselgruppe mit Ko Chang und Ko Mak. Als unser Schiff am Hafen anlegt, werden wir bereits erwartet und jeder ankommende Gast wird einem Taxi zugewiesen, welches uns zu unserer Unterkunft bringt. Bei der Fahrt fällt uns direkt auf, wie grün und unbebaut die Insel ist. Der Flair der Insel ist super idyllisch und lässt einen total zur Ruhe kommen. Wir hätten nicht gedacht, wie wenig Touristen auf der Insel sind, ein echter Geheimtipp. In Ko Kut verbringen wir die meiste Zeit an einem der zahlreichen tollen Strände. Ganz typisch für die Insel in einer Hängematte direkt im Meer über dem Wasser. Da unsere Unterkunft einen schönen Garten, ein leckeres Restaurant und einen total gemütlichen überdachten Aufenthaltsraum mit Sofas und einer Hängematte hat, sitzen wir auch ganz oft dort und genießen die Ruhe. Es gibt nicht sehr viel Auswahl an Restaurants und Bars auf der Insel, aber alle, die wir besucht haben, waren echt lecker und hatten einen tollen Ausblick. Es gibt kaum Verkehr hier. Daher macht es echt viel Spaß, mit dem Roller auch einfach ohne Plan durch die Gegend zu düsen. Im Westen der Insel gibt es ein paar tolle Bars zum Sonnenuntergang schauen. Als wir an unserem letzten Abend auf dem Weg zu einer Bar mit Live-Musik sind, dann feststellen, dass sie leider geschlossen hat, entdecken wir zufällig einen kleinen gemütlichen Nachtmarkt mit wenigen Ständen, einer Cocktailbar und Live-Musik – besser kann man den letzten Abend nicht ausklingen lassen.

Ko Chang (4 Nächte)

Ko Chang liegt nahe an der Grenze zu Kambodscha und ist unser letztes Reiseziel in Thailand, bevor wir über die Grenze gehen. Und auch auf unserer achten thailändischen Insel ist es wieder ein besonderer Moment, als wir hier ankommen und die individuelle Stimmung der Insel wahrnehmen. Man hat immer einiges gelesen, bevor man anreist, aber man versteht immer erst, was gemeint ist, wenn man selbst wirklich dort ist. Die Ankunft ist schon spannend, da der Bootssteg durch eine Art Markt führt mit ganz vielen Geschäften und einigen Fischrestaurants. Ko Chang hatten wir uns grundsätzlich viel größer und trubeliger vorgestellt. Wir sind wirklich überrascht von der entspannten Atmosphäre. Unser Bungalow „Paradise Cottage“ ist definitiv eine unserer Lieblingsunterkünfte bislang. Direkt am Meer mit vielen gemütlichen Sitzsäcken, Hängematten, Liegen und dem kleinen Pool ein absoluter Traum, um in den Tag zu starten, eine Pause einzulegen oder den Abend ausklingen zu lassen. Dazu gibt es dort mit das beste Essen, das wir in Thailand gegessen haben. Die Besitzerin ist zudem super motiviert, ihren Gästen den bestmöglichen Aufenthalt zu ermöglichen. Sie hilft uns beim Buchen des Transfers nach Kambodscha, organisiert uns einen Roller und über sie buchen wir auch unseren Thai Kochkurs.

Abschließend zu unseren 2 Monaten in Thailand, in denen wir absolut verwöhnt wurden mit all den Köstlichkeiten, die die thailändische Küche zu bieten hat, ist es uns eine Herzensangelegenheit, einen Teil davon mitzunehmen und zu lernen, wie die Thais unsere Lieblingsgerichte zubereiten. Der Tag mit unserer Koch-Lehrerin Bunny ist einer der schönsten und lustigsten Tage unserer Reise. Wir haben eine wirklich tolle Gruppe mit 5 weiteren Teilnehmern: 3 davon sind Deutsche, mit denen wir uns gleich super verstehen. Bunny erklärt uns uns alles mit sehr viel Liebe und Spaß und das Essen, welches jeder selbst kocht, ist einfach der Hammer.

Am Abend wollen wir noch zur Walkingstreet, die fußläufig zu unserer Unterkunft ist. Hier soll es zahlreiche Bars geben, die als Paradies für Backpacker angepriesen wurden. Das wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Als wir dort ankommen, sind wir sehr überrascht. Zum einen gibt es tolle und unterschiedliche Bars, von Live-Musik, über Techno-Bars bis hin zu einer Tanz-Party-Bar mit so lauter Musik, dass man sein eigenes Wort nicht mehr versteht. ABER: in jeder Bar sitzen entweder gar keine oder nur eine Handvoll Leute. Das soll uns jedoch nicht daran hindern, hier einen tollen Abend zu verbringen :). Die Besitzerin von Paradise Cottage erzählt uns, dass Ko Chang vor Corona das absolute Backpacker-Paradies war, und diese in Scharen anreisten. Aber bis heute seien sie nicht wirklich zurückgekehrt. Sehr unverständlich für uns, da die Insel so viel zu bieten hat. 

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