
Ko Phangan also. Hier beginnt unsere große Reise durch die Welt. Nach über einem Jahr Vorbereitungszeit sitzen wir plötzlich hier auf dieser kleinen Insel mitten im Golf von Thailand. Mittlerweile sind wir seit circa zwei Wochen unterwegs und unsere Stimmung sagt aktuell: „Einfach mal Urlaub machen und das Leben genießen!“ Die meisten dürften das Gefühl nach einer anstrengenden Zeit zu Hause kennen, endlich in den wohlverdienten Urlaub zu starten: Erstmal den Jetlag auskurieren, viel schlafen und dann nach ein paar Tagen so langsam im Hier und Jetzt ankommen, bis schließlich die Erholung einsetzt. Genau so fühlen wir uns aktuell. Wenn wir darüber sprechen oder nachdenken, dass wir jetzt wirklich „auf Weltreise sind“, fühlt sich das noch immer absolut surreal an.
Die insgesamt 11 Tage auf Ko Phangan sind geprägt von wunderschönen Erlebnissen, Begegnungen, Orten und Momenten. Für die ersten 7 Nächte haben wir im Voraus unsere Unterkunft (Shiralea Backpackers Resort) am Haad Yao Beach im Westen der Insel gebucht. Netter Empfang, cooler Holzbungalow und allgemein ein total schönes Gemeinschaftsgefühl – hier fühlen wir uns sofort wohl!
Besuch aus der Heimat
Direkt am zweiten Tag auf der Insel treffen wir gleich zwei bekannte Gesichter aus Deutschland. Zufall? Nein, aber dafür super schön. Wir haben uns im Vorfeld mit unseren lieben Freunden Liv und Marc für ein paar gemeinsame Tage hier auf der Insel verabredet, da sie gerade eine dreiwöchige Rundreise durch Thailand machen. Zu einem ersten Lagecheck treffen wir die beiden in einer coolen Rooftop Bar in der Nähe ihres Hotels, die von uns zu Fuß nicht ganz eine Stunde entfernt ist. Die Freude ist riesig, als wir die beiden in die Arme schließen – quasi auf der anderen Seite der Welt. Bei einem anschließenden Abendessen in einem kleinen thailändischen Restaurant diskutieren wir viele Ideen zu gemeinsamen Unternehmungen in den kommenden Tagen. Marc war 2019 schon mal auf Ko Phangan und kennt sich daher schon etwas aus.
Die Insel kann man am Besten mit dem Roller erkunden. Sie ist zwar recht klein, für zu Fuß dann aber doch etwas zu groß und die Taxis sind vergleichsweise teuer. Daher fahren hier sowohl die Einheimischen als auch die Touristen mit dem Roller durch die Gegend. Man darf das Ganze allerdings nicht unterschätzen, denn in Thailand gilt nicht nur Linksverkehr, es gibt auch einige Straßen und Wege mit großen Steinen, Schlaglöchern, Rissen, rutschigem Sand, starkem Gefälle und anderen Überraschungen. Zudem muss man hinter jeder Kurve damit rechnen, dass ein Hund, Huhn, Affe oder Waran über die Straße rennt. Aber das alles schreckt uns nicht ab. Vorsichtig fahren und immer einen Helm tragen ist unsere Devise – auch, wenn das hier eher die Ausnahme ist. Der Roller kostet uns am Tag umgerechnet ca. 7 EUR – je nach Mietdauer auch günstiger oder teurer möglich.

Um gemeinsam die Insel zu erkunden, treffen wir uns mit den beiden meistens zwischen 11 und 12 Uhr, wenn alle ausgeschlafen haben und jeder erst Mal seine Zeit für sich hatte. Wir suchen uns jeden Tag eine tolle neue Location für ein spätes Frühstück bzw. Mittagessen – je nach Belieben. Hier in Thailand kann man übrigens auch super zum Frühstück schon Thai Curry oder gebratenen Reis mit Gemüse & Co. essen… 😉 Anschließend düsen wir oftmals zu einem tollen Spot auf der Insel wie Strände, Wasserfälle, Aussichtspunkte oder Rooftop-Bars. Abgeschlossen wird der Tag – wie könnte es anders sein – mit einem leckeren Abendessen in einem einheimischen Straßen-Restaurant oder einem Food Market. Dort bezahlen wir für ein Hauptgericht im Schnitt gefühlt um die 150 Baht (manchmal weniger, selten mehr), was umgerechnet knapp über 4 EUR sind. Das Teuerste dabei ist im Vergleich der Alkohol. Ein großes Bier (sportliche 0,62l die Flasche) kostet nicht selten genau so viel wie eine warme Mahlzeit.
Apropos Bier: Ko Phangan ist vor allem auch für seine legendären Beach- und Dschungel-Partys bekannt. Neben den wohl bekanntesten Fullmoon und Halfmoon Partys gibt es zahlreiche andere Festivals und geheimnisvolle Outdoor-Clubs. Am Wochenende wollen wir uns mal selbst vom vielversprechenden Nachtleben hier auf der Insel überzeugen. Wir gönnen uns (und unserem Budget) mit Liv und Marc ein kleines Festival im Dschungel: The Cult Festival. Elektronische Musik, Feuershows und ein paar Drinks tragen zu einem unterhaltsamen Abend bei.
Aber genug von Partys: Nach 5 erlebnisreichen, aber gleichzeitig super entspannten Tagen, müssen wir leider schon unsere beiden Travelbuddys Liv und Marc verabschieden. Die beiden reisen nun weiter in Richtung Phuket, Krabi und Kao Lak. Wir hatten sehr viel Spaß zusammen und eine unvergessliche gemeinsame Zeit. Wir sind froh, dass die beiden uns bei dem Start unserer Weltreise begleitet haben und werden sie sehr vermissen. Tschüss Liv und Marc! <3
Als die beiden in ihr Taxi zur Fähre steigen, wird uns beiden bewusst, dass wir jetzt wirklich auf uns alleine gestellt sind. Wahrscheinlich der erste Moment, in dem wir zumindest ein klein wenig realisieren, dass unser Abenteuer jetzt wirklich losgeht.
Abenteuer rund um den Malibu Beach

Nach einer letzten Nacht in unserem Bungalow geht es für uns weiter in den Norden der Insel. Wir haben uns für 2 Nächte ein Hotel direkt am Malibu Beach genommen, einer unserer bisherigen Lieblingsstrände. Am ersten Morgen dort starten wir eine Wanderung zum Paradise-Wasserfall. Dort zahlen wir 30 Baht (nicht mal 1 EUR) Eintritt. Direkt nach dem Eingang entdecken wir einen kleinen, ehrlich gesagt nicht wirklich beeindruckenden Wasserfall, in dem ein paar Jungs im Wasser herumtoben. War das schon alles? Wir erspähen einen kleinen Weg, der neben dem Wasserfall nach oben in den Dschungel führt. Natürlich sind wir neugierig, wohin der Pfad führt. Immer höher und höher entdecken wir nichts als Bäume, Pflanzen und Wurzeln. Doch wir „klettern“ immer weiter hinauf, denn der Pfad endet noch nicht. Außer uns hat sich von den anderen Besuchern keiner hierauf gewagt. Dann aber kommt uns ein Mann entgegen, der uns zulächelt und weiter nach oben zeigt: „It‘s beautiful over there!“ Na dann scheint sich unser mühsamer Aufstieg ja doch gelohnt zu haben. Wenige Minuten später werden wir belohnt mit dem Anblick eines großen und wunderschönen Wasserfalls, umgeben von Palmen und zahlreichen anderen wunderschönen Pflanzen. Da wir so beeindruckt sind und der Wasserfall wirklich ein besonderer und versteckter Ort ist, beschließen wir, hier die Gebetsfahnen aus Nepal von unserer lieben Tanja aufzuhängen. Die Fahnen hat sie uns beim Abschied aus Deutschland mitgegeben, damit wir sie zu Beginn unserer Reise aufhängen und sie von dort aus Frieden, Glück und Weisheit in die Welt tragen können.
Am zweiten Tag am Malibu Beach fahren wir zunächst mit dem Roller 10 Minuten ins Landesinnere zum Start einer Wanderung auf den höchsten Berg der Insel, den Khao Ra (rund 630 Meter Höhe). Ausgerechnet heute ist der heißeste Tag seit wir unterwegs sind. Die Sonne brutzelt ordentlich. Zudem knurren unsere Mägen bei jedem Schritt. Eigentlich haben wir uns für ein kräftigendes Frühstück ein Lokal am Einstieg der Wanderung ausgesucht. Das hatte nur leider entgegen der Angaben auf Google geschlossen. Da es sonst nichts in der Gegend gab, beschlossen wir die „kleine“ Wanderung ohne Essen anzutreten. Fazit: Können wir nicht weiterempfehlen… 😀 Trotz aller Strapazen erreichen wir irgendwann völlig entkräftet, aber voller Stolz den Gipfel und gönnen uns zur Belohnung eine Passionsfrucht – das einzig Essbare was wir im Rucksack haben. Noch nie war eine Frucht so wohltuend. Durchgeschwitzt und ausgehungert geht der Abstieg deutlich schneller als gedacht. Jetzt haben wir uns aber wirklich eine Belohnung verdient. Angekommen an unserer Unterkunft, stürzen wir uns direkt ins kühle Meer, bevor wir uns ein ausgiebiges Frühstück, Mittagessen und Abendessen zugleich gönnen. Als wir später am Abend am Meer sitzen, werden wir zum Abschluss noch mit dem wohl schönsten Sonnenuntergang, den wir jemals gesehen haben, belohnt. Der Himmel taucht alles in einen rosa Schleier – einfach magisch!

Unsere Bambushütte im Paradies
Am nächsten Morgen geht es schon zu unserer (vorerst) letzten Unterkunft hier auf Ko Phangan – die sogenannten Bambu Huts am Haar Yuan Beach. Die Anreise ist etwas besonders, denn eine wirkliche Straße gibt es nicht. Daher geben wir unseren liebgewonnenen Roller ab und nehmen zunächst ein Taxi zum Haad Rin Beach. Hier findet übrigens auch die legendäre Fullmoon Party einmal im Monat statt. Dort steigen wir in ein Taxi Boot um, das uns in rund 10 Minuten in eine malerische Bucht bringt. Dem Ausstieg am Strand folgt ein kurzer Weg über abenteuerliche Holzstege und Felsen. Dann stehen wir vor einer traumhaften Jungle Lounge, die gerade so zum Verweilen einlädt. Endlich da. Die Bambu Huts sind unser Zuhause für die nächsten 2 Tage. Die Lounge ist Rezeption, Lobby, Restaurant, Bar und Aufenthaltsraum in einem – wie so oft hier auf der Insel. Die Hütte selbst ist sehr spartanisch eingerichtet (Bett, Schrank, Ventilator) mit einem kleinen Bad (manuelle Spülung mit einem Eimer Wasser und kalte Dusche + Waschbecken), aber genau das macht es irgendwie so charmant hier. Da die Hütten direkt im Dschungel liegen, machen wir ein paar interessante Begegnungen: neben harmlosen Hähnen, die vor der Türe im „Garten“ rumrennen, über eine Kröte, die es sich im Waschbecken bequem gemacht hat, bis hin zu einer netten Begrüßung in unserem Bad durch eine große Echse, den es so gar nicht stört, wenn wir neben ihm aufs Klo gehen oder uns die Hände waschen. Die Krönung: beim Sonnenaufgang am letzten Morgen werden wir plötzlich von einer Herde Affen überrascht, die direkt im Baum hinter uns wohl zum Frühstück ebenfalls den Sonnenaufgang genießen wollen. So schön zu beobachten!

Leider ist es nun an der Zeit weiterzuziehen und Ko Phangan für‘s Erste hinter uns zu lassen… Schade! Die Unterkünfte sind für die nächsten Tage – vermutlich wegen der Fullmoon-Party – entweder ausgebucht oder kurzfristig exorbitant teuer geworden. Daher haben wir beschlossen, auf die Nachbarinsel Ko Tao zu reisen. Eigentlich wollen wir hier gar nicht weg! Ko Phangan hat uns seit dem ersten Tag komplett in seinen Bann gezogen… Die Welt hat aber noch so viel zu bieten und wir freuen uns schon darauf, andere so wundervolle Orte kennen und lieben zu lernen.